Zehn Kitas in Rheine machen die Schöpfung erlebbar

Eine Pfarrei, sieben Kirchorte, zehn Kindertageseinrichtungen und ein gemeinsames Projekt: die sieben Schöpfungstage. „Wir haben kurz vor Erntedank mit dem Arbeitskreis Religionspädagogik zusammengesessen und gesagt, dass wir mal wieder etwas mit allen zehn Kitas gemeinsam auf die Beine stellen wollen“, erzählt Ines Wellering, Erzieherin in der St.-Bonifatius-Kita in Rheine von den ersten Überlegungen. Vor Jahren hatten alle Kitas schon einmal gemeinschaftlich zum Thema Freundschaft gearbeitet. „Wir wollten mit unserem Projekt auch den Zusammenhalt der Kitas untereinander stärken. Im Alltag pröddelt jede vor sich hin und macht ihr eigenes Ding. Das wollten wir ändern.“

Während der ersten Überlegungen ist dem Arbeitskreis aufgefallen, „dass wir in Rheine sieben Kirchorte haben. Da ist uns die Idee mit der Schöpfungsgeschichte gekommen.“ Schnell wurden die sieben Tage den zehn Kitas zugelost und schon ging es los mit dem Vorlesen, Nachdenken, Basteln, Backen, Singen und Fotografieren. Denn es galt, für jeden Kirchort den zugelosten Schöpfungstag „individuell interpretiert“ darzustellen. „Nicht alle Orte sind Kirchen“, erklärt Wellering. „Eine Interpretation kann man auch im Andachtsraum im Gellendorfer Pfarrhaus finden.“ So entstanden in der Vorbereitung Sternenhimmel und Fensterbilder, bunte Schöpfungstische, viele Fotos und ein Schöpfungs-Mobile und vieles mehr.

Mit einem Abschlussgottesdienst endete die Projektphase. Die Kinder aller zehn Kitas versammelten sich mit ihren Eltern und Großeltern in der St. Antonius-Basilika in Rheine und feierten ein lebendiges Fest des Glaubens. Die Kirche platzte aus allen Nähten. Laut und lustig ging es zu. Doch als die Geschichte „Das Urknäuel – Gottes Liebe ist so wunderbar“ von Rabea Funk vorgelesen wird, hätte man eine Stecknadel fallen hören können, so leise war es. Als anschließend das Lied „Du hast uns diese Welt geschenkt, Herr, wir danken dir“ angestimmt wurde, brach sich die Begeisterung wieder Bahn und es wurde laut mitgesungen und in Mittelgang der Kirche getanzt.

Der Gottesdienst stellte gleichzeitig den Beginn der Schöpfungsausstellung in den sieben Kirchräumen der Pfarrei dar. Dort können Kinder und Erwachsene sehen und erleben, wie die Kitas die einzelnen Tage von der Entstehung der Welt gestaltet haben. So kann man zum Beispiel in der St. Josephs-Kirche in Rodde die Natur ertasten und erspüren, in der Antonius-Basilika dem Licht entgegen krabbeln und im Lambertihaus einen Sternenhimmel betrachten. „An jedem Ort gibt es etwas zum jeweiligen Tag zu entdecken.“

Und die Kinder können sich ein kleines Andenken mitnehmen, für ihr Säckchen, dass ihnen mit der Einladung an die Eltern und Großeltern im Vorfeld zugeschickt wurde. „So können sie sich an den sieben Kirchorten die Schöpfung zusammensammeln“, erzählt Ines Wellering lachend. Neben der Taschenlampe, die alle während des Gottesdienstes bekommen haben, können sich die Kinder auch auf Glitzersterne, Flummis und andere Überraschungen freuen. Bis zum neunten November sind die Ausstellungen zu den Öffnungszeiten der verschiedenen Orte noch zu besuchen.