Mitmachen

Die Angebote des Aktionsprogramms richten sich an alle Haupt- und Ehrenamtlichen, die im Kontext der 743 katholischen Kitas im nordrhein-westfälischen Teil des Bistums tätig sind sowie an die Mitglieder des Pastoralteams aus dem gesamten Bistum Münster. Informieren Sie sich hier über die unterschiedlichen "Mitmach-Möglichkeiten":

Erste Infos für Interessierte am Projekt

206 Kitas an 42 Standorten  – das heißt mehr als ein Viertel aller katholischen Kitas im NRW-Teil des Bistums haben sich seit 2014 als Projektstandort in einen intensiven Auseinandersetzungsprozess mit der Kita-Pastoral begeben. Einen Einblick in die Erfahrungen dieser Standorte erhalten Sie u.a. in einer Broschüre über die ersten acht Projektstandorte, in einem Videoclip, in dem die Standorte der zweiten Generation von Ihren Erfahrungen berichten.

Sie möchten Projektstandort des Aktionsprogramms Kita – Lebensort des Glaubens werden und sich bei der Weiterentwicklung der Kita-Pastoral begleiten lassen? Auf dieser Seite finden Sie erste Infos zum Projektverlauf und der Zusammensetzung der Projektgruppe. 

Den Check-up: Kita-Pastoral!, den wir für die Analyse und Zielfindung an den Projektstandorten verwenden, finden Sie hier zum Download. Sie können damit, auch unabhängig von einer Teilnahme als Projektstandort, in Ihren Teams arbeiten. 

Publikationshinweis

Weitere Informationen finden Sie auch in der Dokumentation zur Projektphase des heutigen Aktionsprogramms Kita – Lebensort des Glaubens. Das Buch ist im Lambertusverlag erschienen und umfasst Hintergründe zur Bedeutung von Kita-Pastoral im Bistum Münster, Informationen zur Konzeption und Durchführung des Projekts, viele Ergebnisse der wissenschaftlichen Begleitforschung und O-Töne aus den Befragungen der Menschen in und um die Kitas des Bistums. 

Infos für Projektstandorte

Teilnahme

Sie haben Interesse, als Projektstandort am Aktionsprogramm Kita – Lebensort des Glaubens teilzunehmen?
Dann schicken Sie uns eine Bewerbung, aus der Ihre Ziele und Motivation hervorgehen. Verwenden Sie hierfür bitte das Formular zur Interessenbekundung, das auch die schriftliche Zustimmung durch den Träger beinhaltet.
Wichtig ist eine verbindliche und zuverlässige Teilnahme der Mitglieder der Projektgruppe an den Projekttreffen. Es sollte die Bereitschaft und Möglichkeit der Einbeziehung des pastoralen Teams vor Ort geben. Der Träger erklärt sich bereit, sich bei Bedarf z. B. an den Sachkosten für Teamtage zu beteiligen.

Projektverlauf

 

Selbstverständnis

Kindertageseinrichtungen sind als pastorale Orte für die lokale Kirchenentwicklung von zentraler Bedeutung. Nirgendwo sonst treffen so viele Menschen mit unterschiedlichen sozialen, kulturellen und religiösen Hintergründen sowie verschiedener Generationen aufeinander.

Die katholischen Kitas im Bistum Münster sind Lebensorte des Glaubens für Kinder und ihre Familien. In diesem Sinne verwirklichen sie ihren Erziehungs-, Bildungs- und Betreuungsauftrag, indem sie ihre Arbeit vom christlichen Glauben leiten und inspirieren lassen. 

Dieses Selbstverständnis als katholische Einrichtung zeigt sich in der pädagogischen Arbeit mit Kindern und Eltern, der Zusammenarbeit im Team und mit dem Träger sowie der Einbindung in das pastorale und soziale Umfeld.

Wir begleiten Projektgruppen an Praxisstandorten bei der Weiterentwicklung der Kita als Lebensort des Glaubens. Dabei stehen den Standorten ein oder zwei Standortbegleiter/innen moderierend zur Seite. Diese unterstützen die Standorte dabei, die eigenen Ziele in der Weiterentwicklung der Kita-Pastoral zu verfolgen, situationsspezifische Konzepte zu entwickeln, zu überprüfen und umzusetzen.

Schaltzentrale Projektgruppe

Die Themenschwerpunkte und Projektideen bilden die Ausgangsbasis für die Zusammenarbeit in der Projektgruppe. Im Dialog werden Erwartungen geklärt, Ziele vereinbart, Maßnahmen und Angebote geplant und Erfahrungen reflektiert. So können Kita-Pastoralkonzepte entstehen, die auch nachhaltig wirken.

Unterstützung und Angebot

Mitarbeiter und Teams
Angebote zur Auseinandersetzung mit dem eigenen Glauben, Qualifizierung von pädagogischen und pastoralen Mitarbeiter/innen

Pastorale Kooperation
Kommunikation und Kooperation zwischen Leitungen, Mitarbeitenden, Ehrenamtlichen in Kitas und von Trägern

Sozialraumorientierte, familienpastorale Netzwerke
Angebote an der Lebenswirklichkeit von Kindern und Familien ausrichten

Angebot
► Informationsveranstaltungen
► Begleitung durch eine/n Standortbegleiter/in
► Unterstützung bei der Planung und Durchführung einer Auftaktveranstaltung
► Begleitung von fünf Treffen mit der Projektgruppe
► Unterstützung bei der Planung und Durchführung eines spirituellen Angebotes je Kita-Team
► Workshop mit dem Pastoralteam
► Reflexions-/Evaluationsgespräch in zeitlichem
► Abstand zum begleiteten Prozess
► Unterstützung bei der Entwicklung einer nachhaltigen Konzeption zur Kita-Pastoral

Der gesamte Prozess erstreckt sich über bis zu 1,5 Jahre.

Karten der drei Generationen von Projektstandorten zum Anklicken

 

Berichte und Aktivitäten aus aktuellen und ehemaligen Projektstandorten

Werne: Ein Kita-Verbund geht auf Wallfahrt

Festes Schuhwerk war bei den knapp 60 Erzieherinnen und Erziehern der vier Kitas der katholischen St. Christophorus-Pfarrei in Werne am Freitag, 18. März, angesagt. Schließlich galt es, die zwölf Kilometer von der Pfarrkirche bis zum Kloster Cappenberg auf Schusters Rappen zurückzulegen. Denn: „Wir sind dann mal weg: um abzugeben, aufzuatmen, hinzuhören und Fünfe gerade sein zu lassen und zu lachen, zu beten und zu schweigen.“ Der Kita-Verbund begab sich gemeinsam auf Wallfahrt. Und der Wettergott war auf seiner Seite: blauer Himmel und Sonne pur.

„Als ein Eckpfeiler unseres Prozesses im Rahmen des Aktionsprogramms Kita – Lebensort des Glaubens die spirituellen Kompetenzen der Erzieherinnen und Erzieher in den Blick zu nehmen, haben wir uns gemeinsam auf den Weg gemacht“, berichtete Verbundleitung Stefanie Heider und betonte: „An diesem Tag stehen die Erzieherinnen und Erzieher im Mittelpunkt. Wir wollen ihnen etwas Gutes tun. Gleichzeitig aber auch deutlich machen, dass ein katholischer, wertegebundener Träger dahintersteht.“ Das sei auch ein Anliegen des leitenden Pfarrers Jürgen Schäfer, der sich an diesem Tag auch die Wanderschuhe angezogen hatte und mitpilgerte.

Nach einer kurzen Andacht in der St. Christophorus-Kirche und der Spendung des Reisesegens an der Jakobusstele machte sich die Gruppe gemeinsam auf den Weg. „Wir können von den Erziehenden nicht eine religionspädagogische Kompetenz einfordern, ohne etwas dafür zu tun.
Ohne Raum zu schaffen, für eigene spirituelle Er-
fahrungen“, erzählte Pfarrdechant Jürgen Schäfer. Die Wallfahrt solle Raum schaffen für eigene Glaubenserfahrungen, die dann dazu beitragen können, dem Bildungsauftrag der Kitas gerecht zu werden. „Nur über das, was ich selber erlebt und erfahren habe, kann ich auch glaubhaft sprechen.“ Impulskarten und Stationen auf dem Weg sollten dazu anregen, sich mit seinem eigenen Glauben auseinanderzusetzen. So hat Pastoralreferentin Pia Gunnemann an einem Wegekreuz Rosen niedergelegt und eine Kerze angezündet bevor das Lied „Was mich bewegt, aufs Kreuz gelegt“ gemeinsam gesungen wurde.

Gleichzeitig solle der Tag auch genutzt werden, „die Kolleginnen und Kollegen aus den  anderen Kitas jenseits des Joballtags einmal besser kennen zu lernen und sich mit Themen zu beschäftigen, mit denen man sich sonst nicht auseinandersetzt“, so Heider.

Die Idee, an dem Tag Raum zu schaffen für persönliche Spiritualität und gemeinsame  Aktivität als Verbund scheint aufgegangen zu sein: „Bei diesem Wetter ist es einfach toll,  gemeinsam unterwegs zu sein. Und zu sehen, dass wir es dem Träger wert sind. Dass  dieser Tag für uns gestaltet wird“, war von den Erzieherinnen und Erziehern zu hören. Der Tag endete in einer gemeinsamen Eucharistiefeier im Chorgestühl der alten Klosterkirche, was für alle noch ein gelungener Abschluss eines „tollen“ Tages war.

Borken: St. Klara-Kita feiert ersten Namenstag

„Gottes Klara ist so wunderbar, Gottes Klara ist so wunderbar, so wunderbar groß“, schallt es laut in hellen Kinderstimmen über den Spielplatz der St. Klara-Kita in Borken. Es ist ein besonderer Tag für die katholische Einrichtung, denn sie feiert zum ersten Mal den Namenstag ihrer Namensgeberin, der Heiligen Klara. Und dass, obwohl die Kita schon 51 Jahre alt ist. Doch bisher waren die sieben Kitas der Kirchengemeinde St. Remigius nach den Straßennamen, an denen sie liegen, benannt. So hieß die Klara-Kita vorher Kita St. Remigius am Nordesch, „obwohl sie eigentlich an der Königsberger Str. liegt“, erzählt Kita-Leitung Heike Finis. „Sehr verwirrend.“

Das fand auch der leitende Pfarrer Propst Christoph Rensing und brachte die Idee, die Kitas umzutaufen, ins Spiel. „Sein Anliegen war auch, das katholische Profil zu stärken und für jede Kita ein Alleinstellungsmerkmal in den Heiligen zu finden“, erklärt Kaplan Ralf Meyer Er ist innerhalb der Pfarrei für die Klara-Kita zuständig und daher natürlich auch am Klara-Tag vor Ort. Zusammen mit den Kindern sitzt er draußen auf der Wiese auf einer Holzbank und singt, was die Kehle hergibt.

Die Erzieherinnen und Erzieher der heutigen St. Klara-Kita waren anfangs von der Umtauf-Idee wenig begeistert, hatten Angst durch die Namensänderung ihre Identität zu verlieren. „Die Kita ist zur selben Zeit wie das sie umgebende Wohngebiet entstanden“, führt Finis aus. „Nordesch war Name und Integration zugleich“. Daher wurde in ihrer, wie in allen Kitas Wert darauf gelegt, dass die Namensfindung nicht „von oben herab“ geschehe. „Es war von Anfang an klar, alle an dem Prozess zu beteiligen,“ ergänzt Verbundleitung Leoni Bonhoff. Alle, das heißt Erzieherinnen und Erzieher und Verbundleitung, Pastoralteam und Kirchenvorstandsmitglied, aber auch die Familien und vor allem - die Kinder.

Als erstes galt es, aus den über 6.500 Heiligen der katholischen Kirche Kita-taugliche vorzuschlagen. Nur Maria war keine Option. „Fünf Kitas anderer Träger in Borken sind schon nach der Mutter Jesu benannt“, erzählt Finis lachend. Aus letztendlich 21 Vorschlägen schafften es vier in die letzte Runde: Edith Stein, Paula, Klara und Jakobus. Um die Wahl zu erleichtern, wurde den Kindern aus dem Leben der vier Heiligen mittels Kamishibai, eines japanischen Erzähltheaters, vorgespielt. „Die Eltern bekamen Informationen und Heiligenlegenden zugeschickt, da sie wegen Corona nicht in die Kita durften“, so Finis.

Bei dem fünfjährigen Tobias entschied sich der Familienrat aus Eltern und Oma und Opa für Klara. Dass die Demokratie ihre eigenen Gesetze hat, mussten die Eltern erfahren, als Tobias beim Gang in die Wahlkabine mitteilte, dass er anstatt Klara für „Edel Stein“ (Edith Stein) stimmen würde und damit eine „Familienkrise“ auslöste.

Auch eine Gruppe von Jungs probte den Aufstand und erklärte: Wir kommen nicht mehr in die Kita, wenn es nicht Jakobus wird. „Die Gruppe war von Anfang an für ihn, weil er ein Freund Jesu und echt cool war“, erzählt Finis lachend von dem Mini-Aufstand. Und auch, weil er bei Jesus geblieben sei, als er am Kreuz starb. Letztendlich machte aber doch Klara das Rennen, „mit vier Stimmen Vorsprung vor Paula“, berichtet Bonhoff. „Als Klara den Jungs anschließend ein Eis ausgegeben hat, waren auch die mit der Wahl einverstanden.“ Und so wurde aus der Nordesch- die St. Klara-Kita. Die Einrichtung an der Nina-Winkel-Straße in Hovesath heißt nun Kita Sankt Franziskus, die an der Robert-Koch-Straße Sankt Lucia und die am Nünningsweg Sankt Anna. „Ich freue mich über diesen Beteiligungsprozess“, berichtet Kaplan Meyer. „Es ist toll, dass die Kinder auf diese Art im Kleinen lernen, wie Kirche auch gehen kann.“

Eine besondere Überraschung hielt der erste Klara-Tag noch für die Kinder bereit. Denn: Klärchen ist in die Kita eingezogen. Und sitzt so selbstverständlich mit im Singkreis, als wäre sie schon immer dagewesen. Mit ihrer braunen Kutte und dem großen Holzkreuz auf der Brust fällt sie allerdings ein wenig aus der Reihe. „Die Handpuppe soll als Identifikationsfaktor dienen“, erklärt Finis. „Und sie heißt Klärchen und nicht Klara, da die Kinder ja wissen, dass Klara gestorben ist.“ Auf jeden Fall haben die Kinder die Puppe gleich ins Herz geschlossen. „Jetzt wird sie vor Liebe erdrückt“, sagte Kaplan Meyer lachend, als sich am Ende des Liedes alle auf Klärchen stürzen und sie drücken wollen.

Rheine: Kinder-Bibel-Wochenende geht digital

Die St. Antonius-Pfarrei hat einiges auf die Beine gestellt, um die Tradition fortzusetzen: 
„Komm, hier entlang, damit die Zöllner uns nicht sehen. Wir wollen unser Parfum ja schließlich nicht verzollen“, sagt eine in ein blaues Gewand gekleidete junge Frau zu ihrem Komplizen. „Und wenn die uns erwischen?“, fragt dieser ängstlich. „Dann kommen wir ins Gefängnis.“ „Ich will aber nicht ins Gefängnis“, bricht es aus ihm heraus. „Dann lass dich nicht erwischen“, ihre lapidare Antwort. Die beiden sind so in ihre Diskussion vertieft, dass sie nicht bemerken, dass sie belauscht werden. Ein Schaf namens Edgar Wolle, seines Zeichens Geheimagent 003-einhalb und unterwegs im Auftrag des Kinder-Bibel-Wochenendes (KiBiWo) der St. Antonius-Pfarrei in Rheine sitzt auf einem grünen Busch und beobachtet die Szene. Alleine.

„Normalerweise hätten sich über 100 Kinder plus Eltern und Gemeinde das Schauspiel live im Abschlussgottesdienst in unserer Ludgerus-Kirche angeschaut“, erzählt Pastoralreferent Tobias Plien. „Aber was ist in Corona-Zeiten schon normal?“ Das KiBiWo hat in Rheine eine lange Tradition. Seit 23 Jahren treffen sich Kinder des letzten Kita-Jahres mit Grundschulkindern bis Klasse vier im Ludgerusforum, um sich bei Spiel, Spaß und Spannung ein Wochenende intensiv mit einer biblischen Geschichte auseinanderzusetzen. Ein Kinder-Musical dient dabei als Grundlage. Dazu kommen noch 50 Jugendliche und Erwachsene, die als Schauspieler, Küchencrew und Musiker das Projekt auf die Beine stellen. Alle ehrenamtlich.

„Deswegen konnten wir auch nicht sagen, wir lassen das Ganze coronabedingt ausfallen“, erzählt Ines Wellering, Erzieherin in der St. Bonifatius-Kita und seit 23 Jahren beim KiBiWo aktiv. „Das Herzblut der ganzen Gemeinde hängt da dran. Es ist ein Stückweit gemeindliche Identität und schafft ein starkes Zusammengehörigkeitsgefühl.“ Schnell war die Entscheidung getroffen: „Wir machen es digital.“ Als Geschichte wurde die des Zöllners Zachäus ausgewählt, der auf einen Baum steigt, um Jesus zu sehen. „Alle waren völlig heiß auf die Geschichte. Die Lieder sind toll und die Botschaft ist einfach super“, schwärmt Heilpädagogin Ann-Kathrin Scholten. Sie war schon vor zehn Jahren als Kind dabei, als das Musical das erste Mal aufgeführt wurde und seitdem KiBiWo-süchtig.

Plakate mit Informationen und zur Anmeldung wurden ausgehängt, eine Wunschtüte mit Bastelmaterialien, Ausmalbildern, Rätseln und der Zachäus-Geschichte gepackt und an die interessierten Familien und Kitas verteilt. „Über 40 Familien nehmen an der Aktion teil“, freut sich Christa Winkelhaus, die seit drei Jahren im Vorbereitungsteam dabei ist. „Die Eltern sind begeistert, dass die Aktion doch stattfindet.“ Wie auch die Kinder: Die ersten Schuhkartons mit nachgebastelten Szenen haben sie schon in der Kirche aufgestellt.

„Und 15 Jugendliche haben an einem Nachmittag ganz konzentriert die Zachäus-Geschichte gespielt und mit dem Handy aufgenommen.“ Der Walshagenpark in Rheine wurde zum Drehort. „Es ist schon toll, dass das so einfach geht“, ist Scholten begeistert. „Die Jugendlichen lesen beim Dreh den Text ab“, erklärt die Heilpädagogin. Eine bewusste Entscheidung. „Alle die Lust darauf haben, sollen auch mitmachen können. Es sind auch einige dabei, die sonst nicht mitgemacht hätten, hätten sie den Text auswendig lernen müssen. Der Inhalt ist wichtig, nicht die Schauspielerei. Und es ist halt live und Rheine und nicht Hollywood.“ 

Die zwölf Videos mit der Zachäus-Geschichte werden den Teilnehmenden über Whatsapp zugeschickt. Wie auch die Refrains der Lieder. „So können alle die Stücke einüben und dann hoffentlich Ende November gemeinsam – natürlich auf Abstand – bei der geplanten Aufführung mitsingen.

„Normalerweise nähern wir uns dem Thema ganzheitlich: Wir hören die Geschichte, singen die Lieder, basteln und denken darüber nach wer Gott ist, was er für uns ist, was uns die Geschichte heute noch zu sagen hat“, beschreibt Wellering das Vorgehen vor Corona. „Die Kinder werden nicht nur bespaßt, sondern es wird auch geschaut, was hat das mit mir, mit meinem Leben zu tun?“  Als die Geschichte von Jona und dem Wal Thema war, wurde ein Raum zu einem Walmagen. „Die Kinder erlebten die Enge, die Not, sich im Magen eines Wals zu befinden. Aber dann auch das Befreiende, dass Gott mir hilft, für mich da ist.“ Die Geschichte wurde erlebbar.

„Jetzt schicken die Kinder Sprachnachrichten an Edgar Wolle“, erzählt Scholten begeistert. Das Schaf ist jedes Jahr mit von der Partie. „Die Kinder lieben ihn heiß und innig. Er erklärt ihnen schwierige Stellen und ist immer mit Rat und Tat zur Stelle. Dieses Jahr erzählen sie ihm, dass sie schon gebastelt und gemalt haben.“ Und Edgar antwortet.

Hamm: Der Umgang des Kita-Verbundes mit Corona-Schutzmaßnahmen

Zuhause bleiben, lautet der Appell: so wenig Kontakt zu anderen Menschen wie möglich, um die Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen. Eine Schutzmaßnahme in Zeiten der Krise, die zu greifen scheint und Lockerungen ermöglicht: Geschäfte öffnen wieder, Schulen nehmen den Unterricht für Abschlussklassen wieder auf, Kirchen können ab Mai wieder Gottesdienste feiern. Die Kitas sind weiterhin für die meisten Kinder geschlossen, laufen mit eingeschränkter Betreuung.

„Es ist ein ganz komisches Gefühl hier zu sein, so ohne Kinder“, berichtet Nicole Schreckenberg, Leiterin des Kita-Verbunds in der Hammer Kirchengemeinde „Clemens August Graf von Galen“. Eine eigenartige Situation. „Wir haben jetzt schon die sechste Woche geschlossen. Das haben wir nicht einmal in den Sommerferien. Da liege ich nachts schon mit einem mulmigen Gefühl im Bett und frage mich, wie es den Kindern, den Eltern gerade geht.“

Im Hammer Norden leben Menschen aus 20 Nationen. Religionstechnisch ist die Zusammensetzung aus Muslimen, Christen, Jesiden und Anhängern afrikanischer Naturreligionen nicht weniger bunt. Die einen bezeichnen es als Vielfalt, andere als Problemviertel: Arbeitslosigkeit, Gewalt und Drogen gehören für viele zum Alltag. Schreckenberg macht sich Sorgen. „Für alle, die gerade mit ihren Kindern Zuhause sitzen, ist die aktuelle Situation eine Herausforderung. Besonders schwierig ist sie aber für benachteiligte Familien“, betont die 46-Jährige, für Familien, die von Armut betroffen seien, die auf engstem Raum zusammenleben, die keinen Garten, keinen Balkon hätten.

Wir haben Kinder in unseren Kitas, für die es gut ist, dass sie 45 Stunden in der Woche in der Kita sind, ein Mittagessen bekommen, für eine gewisse Zeit rauskommen aus ihrem familiären Umfeld. „Jetzt ist die Angst da, dass die Familien völlig auf sich allein gestellt sind. Bekommen sie die Hilfe, die sie brauchen? Können sie mit der Situation umgehen? Mit vier Kindern in einer 60m²- Wohnung ohne Balkon?“, fragt sich die Verbundleitung. „Normalerweise steppt auf dem Karlplatz das Leben. Die Familien kommen zusammen, die Kinder spielen. Jetzt ist er tot.“

Der Kita-Verbund arbeitet eng mit dem Jugendamt zusammen

Die Kitas haben Briefe geschrieben mit Bildern zum Ausmalen, Backrezepten, Regebogenstiften. Und mit einer Telefonnummer, die die Familien in Notsituationen anrufen können. „Wir haben die Hoffnung, dass die Eltern das auch nutzen.“ Ebenso wie den Inhalt der Kisten, die Schreckenberg zusammen mit ihren 44 Erzieherinnen und Erziehern vor die drei Kitas gestellt hat mit Bastelvorschlägen, Stiften und weiteren Ausmalbildern.

Gleichzeitig arbeitet der Kita-Verbund eng mit dem örtlichen Jugendamt zusammen, hat zwei Gruppen eingerichtet, in denen Kinder, deren Eltern in systemrelevanten Berufen arbeiten, betreut werden, aber auch Kinder unterkommen, deren Wohl zuhause gefährdet ist. „Vier Kinder sind aus diesem Grund gerade bei uns. Das ist gut, tut aber auch schon weh.“ Gleichzeitig machen die Erzieherinnen auch vereinzelt Hausbesuche, signalisieren: „Wir sind für euch da.“   

„Wir haben hier im Hammer Norden ein super Netzwerk“, freut sich Schreckenberg. „So gut, dass wir die Hoffnung haben, dass alle, die Hilfe brauchen, diese auch bekommen.“ Dabei setzt die Verbundleitung ganz stark auf das über die Jahre aufgebaute Vertrauen der Eltern den Kitas gegenüber. „Wir haben in zweien unserer Kitas Elternbegleiter, die sich vorrangig um die Belange der Eltern kümmern, sie zu Ärzten begleiten, auf Ämter, zur Schule. Näher kann man an den Eltern nicht dran sein“, ist sie sich sicher. „Daher kommt es nicht von ungefähr, dass wir für die Eltern die ersten Ansprechpersonen sind. Bei uns suchen sie auch Hilfe. Weil sie uns vertrauen.“  

Öffentlichkeitsarbeit im Kontext von Kita-Pastoral

Eine professionelle Öffentlichkeitsarbeit trägt zur Wahrnehmung Ihrer Angebote in der Öffentlichkeit und zur Schärfung der Wahrnehmbarkeit Ihres spezifischen Profils bei. Als katholische Kita und Pfarrei können Sie auf ganz unterschiedliche Möglichkeiten zurückgreifen, um Ihre Zielgruppen zu erreichen, sie einzuladen, sie zu informieren oder mit ihnen in den Austausch zu kommen. 

In diesem Flyer finden Sie eine Zusammenstellung von Informationen zur Unterstützung, die vielfältigen Möglichkeiten zu nutzen, um Ihre Angebote für Kinder und Familien, Ihr Engagement als katholische Kita bzw. katholischer Träger, Ihre Professionalität als pädagogische und pastorale Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Öffentlichkeit wahrnehmbar zu machen.

Ein Tag für unser Team

Wenn Sie einen Teamtag zu einem religionspädagogischen, theologischen oder spirituellen Thema durchführen möchten, melden Sie sich bitte bei uns! Wir überlegen dann gemeinsam, wie sich ein Thema finden oder eine bereits vorhandene Idee konkretisieren lässt. Wir vermitteln Ihnen einen passenden Referenten/eine passende Referentin für das geplante Angebot. Etwa 60-70 Kita-Teams können wir Jahr für Jahr bei der Durchführung eines spirituellen oder religionspädagogischen Teamtages unterstützen.

Eine Übersicht über die möglichen Angebote und das Anmeldeformular finden Sie hier.

Hier geht´s zum Kita-Pastoral-Padlet

Eine interaktive Arbeitshilfe zur Weiterentwicklung katholischer Kitas als Lebensort des Glaubens

Ansprechpartner/innen

Marcus Bleimann
Leitung des Aktionsprogramms
Fachstelle Kita-Pastoral/BGV Münster       
Telefon:0251 495-577
bleimann(at)bistum-muenster.de

Stefanie Auditor
Fachstelle Kita-Pastoral/BGV Münster       
Telefon:0251 495-6393
auditor-s(at)bistum-muenster.de

Vanessa Fliß
Sekretariat und Sachbearbeitung
BGV Münster
Telefon: 0251 495-551
kita-aktionsprogramm(at)bistum-muenster.de