Wie überzeugt man Erzieherinnen und Erzieher, dass der Arbeitsplatz in einer Katholischen Kita der allerbeste ist? Unter dem Titel „Gott sei Dank für Dein Talent – Mitarbeitende für katholische Kitas gewinnen haben sich kürzlich 120 Teilnehmende aus dem ganzen Bistum Münster im Könzgenhaus in Haltern am See genau diesem Thema gewidmet. Entsprechend der Tatsache, dass für die Beantwortung der Frage viele Faktoren eine Rolle spielen, arbeite-ten die Personalverantwortlichen in fünf Workshops zu unterschiedlichen Aspekten. Und ei-nes war am Ende des Tages klar: Wir müssen aktiv etwas tun und am Ball bleiben, es gibt viel zu tun.
Derzeit arbeiten 9.390 Frauen und Männer in den 670 Kitas des Bistums Münster. Davon sind 9.049 weiblich, 341 männlich. Klingt viel, ist es aber perspektivisch nicht. „Wir sind froh, über jede Mutter, die wiederkommt nach der Elternzeit“, sagt eine Teilnehmerin.
Der Fachkräftemangel, macht Referent und Personalentwickler Olaf Bursian deutlich, sei ein Thema, dass immer noch unterschätzt werde. „Dabei ist es die größte Herausforderung der kommenden Jahre, geeignetes Personal zu finden.“ Er fasst zusammen: „Es gibt viele Jobs, aber immer weniger Leute, die die ausüben können. Da spielt auch der demografische Wan-del eine Rolle.“ Und die größte Lücke klaffe in den Care-Berufen, zu denen auch der der Erzieherin/des Erziehers Gleichzeitig nehme der Mitarbeiterbedarf in den Kitas auch ange-sichts längerer Betreuungszeiten zu.
Was also ist zu tun? Bursian: „Es muss analysiert werden, wen wir brauchen, wie viele und wann.“ Und es müsse klar sein, dass die katholischen Kitas im Bistum Münster im Wettbewerb stehen um die Arbeitskräfte. „Und zwar um die, die schon im Beruf sind und um potenziellen Nachwuchs.“
Wie man genau das anpacken kann, darum ging es in den fünf Workshops: Wie können Kitas und Berufskollegs zusammenarbeiten und die Inhalte der Ausbildung abstimmen? Was sind überhaupt zugangs- und Ausbildungswege am Berufskolleg? Diesen Fragen widmete sich der Workshop von Frank Lohaus, Schulleiter der Josef-Pieper-Schule in Rheine. Aus der Praxis, also von erprobten Strategien und Vorgehensweisen der Personalgewinnung in einem ländlich geprägten Gebiet berichteten Angelika Kobsch von der Zentralrendantur Geldern/Goch und Kirsten Tischer, Fachbereichsleitung Personal Kita der Katholischen Kindertageseinrichtungen Hochsauerland-Waldeck. Was hat der Dienstgeber Bistum Münster zu bieten? Darum ging es im Workshop von Johannes Bücker, Gruppe Personal und Koordination Zentralrendanturen im Bischöflichen Generalvikariat Münster (BGV) und Erik Potthoff, stellvertretender Personalchef des BGV. Wie man die eigenen Mitarbeitenden als Multiplikatoren für Bewerberinnen und Bewerber nutzen kann, beleuchtete Olaf Bursian. Um die Kommunikation vor allem über die Sozialen Medien Facebook und Instagram ging es im Workshop von Frank Tischner, Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Steinfurt-Warendorf und Jule Geppert, Redakteurin für Mitarbeiterkommunikation, Kommunikationsberatung und Kampagnenkommunikation im Bistum Münster.
„Man spürt richtig, dass hier was bewegt werden kann und will“, resümierte Gisela Niehues, beim Bistum Münster als Leiterin der Gruppe Tageseinrichtungen für Kinder federführend für die Kitas zuständig. Gemeinsam mit einem großen Orga-Team – Kathrin Wiggering, Marcus Bleimann (Aktionsprogramm Kita – Lebensort des Glaubens), Johannes Bücker, Erik Potthoff, Petra Kintrup (Gruppe Personal und Koordination Zentralrendanturen), Judith Rösmann und Laura Knospe (Fachberatung für Kindertageseinrichtungen beim Bistum Münster) sowie Martin Attermeyer (Gruppe Tageseinrichtungen für Kinder) – hatte sie den Tag aus der Taufe gehoben. Jetzt gehe es darum, das Erarbeitete weiter zu konkretisieren und dann auch umzusetzen sowie die Motivation der Teilnehmenden nicht abebben zu lassen, war sich das Orga-Team einig.
Der Stellenmarkt des Bistums Münster ist online zu finden unter www.kirchentalente.de
Bischöfliche Pressestelle/Jule Geppert
Hier finden Sie Unterlagen zum Workshoptag.